24h Rennen Alfsee

Über viele Jahre war das 24h Stunden Rennen der Geheimtipp von Olaf Lucht. Einsam zog er über Jahre als Einzelfahrer seine Runden um den Alfsee, doch in diesem Jahr sollte alles anders werden. Janine Lucht wurde von ihrem Vater mit dem MTB- Fieber infiziert. Unser neues Vereinsmitglied Janine ist zarte 16 Jahre und darf daher nur im 4- er Team starten. Also mussten Mitstreiter gefunden werden. Olaf trug sein Anliegen beim Adventsgrillen vor und schnell waren zwei Teammitglieder gefunden. Lag es am Alkohol oder an den blumigen Beschreibungen der Atmosphäre am Alfsee, dass sich Thomas Köppen und Elisabeth Chrost spontan bereit erklärten? Man weiß es nicht.

Freitags ging es mit zwei Wohnwagen, vier MTBs, zwei Betreuerinnen und allem, was man sonst so braucht zum Alfsee. Das Fahrerlager war schnell eingerichtet und die Räder mit dem Team- Maskottchen, einer Einhorn- Fahrradhupe geschmückt. Anschließen konnte die Strecke vom Team Haardbiker besichtigt werden. Schnell war klar: das Gelände ist relativ flach, also muss der Deich umso häufiger herauf und herunter gefahren werden. Irgendwie müssen ja die 100 hm pro 12 km Runde zustande kommen.

Start zum 24h-Rennen am Alfsee
Start zum 24h-Rennen am Alfsee

Start des Rennens war um 14:00 Uhr am Samstag. Die erklärten Ziele; 1. alle vier Fahrer*innen heile über die 24h bekommen, 2. immer einen Fahrer*in bis zum Rennende auf der Strecke zu haben und 3. nicht Letzter werden.

Olaf ging als erfahrener Starter in die erste Runde, gefolgt von Elisabeth. Im Zielbereich musste eine steile Rampe überfahren werden, die ohne ausreichendes Tempo unfahrbar war und Respekt einflößte. Gleich in der dritten Runde haute unser Küken Jasmine eine Rundenzeit von 36 Minuten heraus und legte damit die Latte sehr hoch. Thomas konnte die Zeit noch mal toppen, ging aber damit an sein Limit. Dann rollte der Haardbiker Express. Runde um Runde ging es den Deich gefühlte 100 Mal rauf und runter.

Thomas überwindet die Rampe und fährt Bestzeiten.
Thomas überwindet die Rampe und fährt Bestzeiten.

Das Wetter war optimal und die Strecke gut präpariert. Trotzdem bildeten sich bei den Abfahrten schnell Rillen und Absätze und es war immer schwerer zu fahren. Die Rasenstrecken auf dem Deich und neben dem Kartoffelacker zogen allen Teilnehmern die Kraft aus den Beinen. Das Ruckeln und Schaukeln blieb bis zum Schluss unangenehm. Bis Mitternacht hatten alle im Team 4 Runden hinter sich gebracht. Um die Regeneration – Phase zu verlängern, stellte das Team seine Taktik um. Olaf, Elisabeth, Janine und Thomas fuhren je zwei Runden in der Dunkelheit und der Morgendämmerung. Die Rundenzeiten blieben konstant und mit der aufgehenden Sonne stieg auch die Laune.

Olaf hat sichtlich Spaß an der anspruchsvollen Strecke am Alfsee
Olaf hat sichtlich Spaß an der anspruchsvollen Strecke am Alfsee

Jetzt waren die starken Männer an der Reihe, die jeder eine zusätzliche Runde übernahmen. Die Uhr lief herunter und zum ersten Mal schauten die fleißigen Betreuerinnen auf den Stand der Dinge. Ihr seid auf dem 10. Platz und das in eurem Alter! Mit dieser Nachricht überraschten Elke und Nicole, die die Fahrer*innen mit allerlei Köstlichkeiten versorgten. Tatsächlich waren Thomas, Olaf und Elisabeth die ältesten Teilnehmer* in der 4-er Team-Wertung. Das übertraf alle Erwartungen. Die letzten Runden waren gefühlt eine Folter. Das Gesäß brannte und die Beine auch. Trotzdem fuhren alle Haardbiker-innen die Runden sauber durch und konnten an den Anstiegen so manchen Konkurrenten überholen.

Küken Jasmine fährt Ihr erstes 24h-Rennen mit 16 Jahren
Küken Jasmine fährt Ihr erstes 24h-Rennen mit 16 Jahren

Das Ziel war nahe und Thomas wurde als letzter Fahrer von allen anderen in der Wechselzone herzlich begrüßt. Der Lohn der Quälerei Platz 9 von 16 Teams mit 35 Runden. „Schön, dass ihr den Blödsinn mitgemacht habt. Ich habe die Sache 4-er Team leicht unterschätzt“, resümierte der Alfsee- Veteran Olaf. Müde, aber glücklich ging es zurück in die Heimat.