an die Nordsee, oder auch nicht! Dann eben Teuto!
Eigentlich hatten wir geplant, von zu Hause bis an die Nordsee, nach Scheveningen, zu radeln. Wir, das sind Simon, Patrick und ich (David). Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Corona machte uns einen dicken Strich durch unseren Plan.
Die Niederlande wurden teilweise zum Risikogebiet erklärt. Eine Einreise in die entsprechenden Regionen hätte eine 14 tägige Quarantäne bei der Rückreise nach Deutschland mit sich gebracht. Also besser nicht! Das Geld für die gebuchten Zeltplätze und das Bahnticket für die Rückfahrt war damit beim Teufel, aber auf den lange geplanten Bikepacking-Trip wollten wir dennoch nicht verzichten.
Also musste schnell eine Alternative in Deutschland her. Kurz das Internet bemüht, welche Ziele per Bike an einem Wochenende erreichbar sind. Zack, Teutoburger Wald! Den Teuto kannte ich bislang nur vom Urlaub mit der Familie. Externsteine check, Hermannsdenkmal check, kenn ich. Aber was gibt es noch? Dörenther Klippen, Hockendes Weib, Hermannsweg… alles schon mal gehört, aber noch nie da gewesen. Also kurzum die Route über Komoot geplant und ab. So um die 300 km waren für drei Tage angepeilt.
Freitag geht’s los:
Bikes gepackt und Abfahrt. Von Mutter Wehner, wie es sich für Haardbiker gehört, einmal quer durch die Haard. Am Kanal entlang bis zum Dattelner Meer, Europas größtem Kanalknotenpunkt.
Von nun an radelten wir gut bepackt am Dortmund-Ems-Kanal entlang. In Münster legten wir gegen Mittag den ersten Stop ein um dem Körper ein bisschen Nahrung zuzuführen. Pommes / Currywurst geht immer. Weiter am Kanal entlang bis zu unserem Etappenziel, dem Campingplatz Herta-See in Hörstel. Der Tacho sagt 125 km!
Samstag gibt es das Volle Programm:
Nach einer doch sehr frischen Nacht im Zelt bei unter 10 Grad ging es am nächsten Tag auf dem Hermannsweg in Richtung Bad Rothenfelde.
Landschaftlich eine sehr schöne Etappe mit tollen Trails. Die Dörenther Klippen, das Hockende Weib, der Kaiserstuhl und weitere pittoreske Steinformationen befanden sich auf unserem Weg. Vorbei an Tecklenburg (sehr schöne Altstadt), Lengerich, Bad Iburg (hier gab es Pizza und Dönerteller) bis nach Hilter.
In Bad Iburg hielten wir noch einmal beim örtlichen Feinkost Albrecht und versorgten uns mir ein wenig Proviant. Ich hatte das Glück noch einen dickeren Schlafsack zu ergattern. Noch einmal in der Nacht schlottern, wollte ich nicht.
Am Ende des zweiten Fahrtages kamen wir auf 80 km und 900 hm. An sich nichts wildes, aber mit Gepäck und Bikes um die 25 kg war das schon eine andere Nummer. Etappenende Campingplatz Sassenberg.
Sonntag, ab nach Hause:
Abfahrt 08:45 zum örtlichen Bäcker, Speicher mit Käsebrötchen und Kaffee aufladen und dann los.
Über Landstraßen und Radwege führte uns der Weg durch Warendorf, Freckenhorst, Enninger, Ahlen bis nach Hamm. Ab Hamm wechselte der Radweg zwischen Kanal und Lippe hin und her. In Waltrop trennten sich schließlich unsere Wege. Patrick und Simon fuhren weiter nach Castrop, ich musste zu unserem Ausgangspunkt, nach Oer-Erkenschwick.
97 km hatte ich am Ende des dritten Tages auf der Uhr. Alles in Allem war der spontane Trip in den Teuto die beste (Ausweich-)Idee für ein tolles Bikepacking Abenteuer. Strecke, Wetter, Stimmung….alles passte!
Und eins steht jetzt schon fest, in den Teuto fahren wir definitiv noch einmal.