Auf nach Valkenburg hieß es am Samstag 19. April für vier Haardbiker. Diesmal blieben die MTBs im Stall und die Rennräder wurden gesattelt. Die Wettervorhersage war top, Sonne satt nur bei den Temperaturen hätte man noch gute 5°C drauf packen können und Wind gab es gratis. Na ja, man kann nicht alles haben.
Für Martin Pöter, Jörg Freitag und Elisabeth Chrost ging es um 8:00 Uhr auf die 150 km Strecke. Zu Beginn schon Stau. Alles, was in Holland ein Rad besitzt, schien bei diesem Radklassiker teilzunehmen. Bei 12.000 Teilnehmern riss der Lindwurm an Radfahrern über die gesamten 150 km nicht ab. Gefahren wurde auf öffentlichen Straßen. An gefährlichen Überquerungen standen nimmer müde Helfer, die einmal den Autoverkehr und dann wieder die Radfahrer weiterleiteten. Organisatorisch eine Meisterleistung und in Deutschland kaum denkbar.
Wer jetzt denkt Holland ist flaches Land und 150 km seien keine Herausforderung, der kennt die schöne, malerische Gegend um Valkenburg nicht. Gut asphaltierte Straßen führten in immer wiederkehrenden Wellen an Obstplantagen und Feldern vorbei. Wenn ein Anstieg geschafft war, tauchte der nächste schon wieder auf. Nett, dass unsere holländischen Freunde an längeren Anstiegen per Schild ankündigten, was zu erwarten war (1,2 km mit 5%, 4,5 km bis zu 7,5%). Dann konnte man sich wenigstens mental vorbereiten. So ist es problemlos möglich, dass unter dem Strich, nach der gesamten Streck, über 2000 hm auf dem Tacho standen.
Tom Stahlhut fuhr 240 km und erreichte gegen 10:00 Uhr, nach der ersten Runde über 90 km, zum zweiten Mal Valkenburg, um dann noch weitere 150 km zu anzuhängen. Erst jetzt waren die Straßen voll und auch für Ihn kam die richtige Radfeststimmung auf, die nur in solchen fahrradverrückten Nationen wie Holland aufkommen will. Die unvergleichliche Atmosphäre durch ein Spalier von Zuschauern, unter tosendem Beifall die „Beklimmings” hoch zu fahren muss man einfach selber erleben.
Martin und Jörg blieben als Team zusammen. Sie quälten sich als erste den Keutenberg mit 22% Steigung herauf. Kein Vergnügen nach 130 km! Elisabeth nahm diesen Anstieg per pedes getreu dem Motto: Man muss nicht alles fahren, was man auch schieben kann. Die Ankunft in Valkenburg war dann für alle Fahrer ein Erlebnis. Ein letzter Anstieg mit hunderten von Zuschauern, die alle Fahrer anfeuerten. Der wohlverdiente Lohn für alle, die es geschafft hatten. Absteigen zu diesem Zeitpunkt ein no go, egal was die Beine sagten.
Die letzten zwei Kilometer bis ins Ziel verflogen wie im Rausch. Und da waren sie dann alle auf einem Haufen, die Radverrückten!