Man könnte meinen es ist noch März, auf dem Kalender naht jedoch schon der Sommer. Was für unsere Rennfahrer Christoph, Jürgen, Peter und Marcel schon gute alte Renntradition ist, war für uns „Normalos“ ein echtes Abenteuer. Das 24 Stunden- Rennen im Landschaftspark Nord in Duisburg. „Wir starten im 4er Team in Duisburg, zwei Fahrer werden sich schon noch finden!“ Gesagt, getan, so kam es im September 2012 für die Bike- Freunde Nick Wendt und Christopher Lupton zur Anmeldung. Die Zeit verstrich und das Rennen rückte immer näher, doch Fahrer waren immer noch nicht gefunden. Nick nahm sich eine Auszeit in Neuseeland, hatte aber gute Vorsätze und sein Bike eingepackt, während Christopher in der Heimat auf Fahrersuche ging. Als das Projekt zu scheitern drohte, wurden Nicks Papa Hardy und Vereinskollegin Elisabeth zum Rettungsanker. Das Team Haltern war komplett.
Also den Wohnwagen angespannt, Klamotten und Bike einpacken und den Monteur und das Catering organisieren (sprich die Familienangehörigen und Freunde mobilisieren). Jetzt konnte es los gehen.
Bei strahlendem Sonnenschein viel am Samstag punkt 12 Uhr der Startschuss. Christopher stürzte sich ins Startgetümmel, Nick übernahm als zweiter Fahrer den Staffelstab übergab ihn an Elisabeth und Hardy übernahm und so ging es immer weiter. Runde um Runde kurbelte Team Haltern auf langen Schotterstrecken, durch Industrie- Ruinen, eine lange Treppe hinab, kleine giftige Anstiege hinauf bis zum Monte Schlacko hoch und hinunter ins Ziel.
Ab 19 Uhr war Lichtpflicht, doch erst in der völligen Dunkelheit zeigten sich die wahren Schwierigkeiten der Strecke. Im Lichtkegel der Lampen spiegelte sich der aufgewirbelte Staub wie dichter Nebel, Sicht gleich null. Kurz vor Sonnenaufgang wurden die Akteure von einem Stimmungstief überrollt. Die Kräfte ließen nach, die Hintern taten weh und die Motivation ging flöten. Und dann die quälende Frage: Warum macht man so etwas? Nüchtern betrachtet bestand Team Haltern doch aus einem Rennfahrer, einem Kiwi im Winterschlaf, einem Sehbehinderten und einer alten Schachtel.
Doch mit den ersten Sonnenstrahlen stieg Team Haltern wie Phönix aus der Schlacke- Asche empor. Der Rennfahrer Christopher fuhr plötzlich Rundenbestzeiten, Kiwi Nick gab noch mal alles, die alte Schachtel Elisabeth erstrahlte in neuem Glanz und Blindfisch Hardy hatte wieder Durchblick. Nach 61 Runden war dann schon alles vorbei und Platz 24 von 53 Teams war der verdiente Lohn. Danke an die Familien und Freunde, ohne die dieses Abenteuer nicht möglich gewesen wäre.