Am 10. November 2024 starteten die Haardbiker zu einer Tour durch die Hohe Mark. Mit einer Strecke von 38 km und 500 Höhenmetern führte uns diese Tour durch das herbstliche Waldgebiet. Der Tag begann mit leicht diesigem und kühlem Wetter, das den ganzen Tag anhielt. Die Temperatur betrug etwa 6 Grad. Der Nebel, der durch die Bäume zog, sorgte für eine mystische Atmosphäre und machte die Trails zu einem kleinen Abenteuer.
Die Hohe Mark, ein Naturpark im westlichen Münsterland, bietet eine gute Mischung aus schnellen, flowigen Trails mit wurzeligen Abschnitten, die von Anfängern gut befahren werden können, jedoch genug Herausforderung für erfahrene Mountainbiker bieten.
Trotz des kühlen Wetters war die Tour wahre Freude. Das Besondere an der Hohen Mark ist die Mischung aus Waldidylle und einsamen Singletrails. Jeder Anstieg wird mit einem Blick auf die umliegende Natur belohnt.
Trotz der eher mittleren Länge der Tour forderte das ständige Auf und Ab die Kondition, so dass eine kleine Stärkung in der Waldschenke gerade recht kam.
Insgesamt war die Tour durch die Hohe Mark eine schöne Abwechslung. Das kühle, neblige Wetter verlieh der Fahrt einen geheimnisvollen Touch, der die Verbindung zwischen Fahrer und Natur noch intensiver werden ließ. Besonders hervorzuheben ist die gelungene Harmonie der Truppe und ein Beweis dafür, dass Bio- und E-Biker auch super zusammen fahren können, wenn alle aufeinander Rücksicht nehmen.
Eine Achterbahn des Nervenkitzels und der Ausblicke
Geschrieben von Jürgen Jerzembeck
Wir sind gerade von einem einwöchigen Mountainbike-Abenteuer in Livigno zurückgekehrt, dass uns sowohl mit den anspruchsvollen Trails als auch der überwältigenden Landschaft ein Grinsen ins Gesicht geschnitten hat. Wer hätte gedacht, dass sich dieses Winterwunderland in ein derartiges Sommerparadies für Abenteurer auf zwei Rädern verwandeln könnte!
Unser Zuhause fern der Heimat
Unser Basislager für diese Woche war die bikerfreundliche Montivas Lodge. Mit ihrem videoüberwachten Fahrradkeller, der Werkstatt und der Waschanlage war sie wie ein Fünf-Sterne-Hotel für unsere treuen Zweiräder. Und über das Frühstück brauchen wir gar nicht erst zu reden! Wir reden hier von selbstgemachten Rühreiern und Pfannkuchen sowie frischen Smoothies, die uns jeden Morgen die nötige Energie für den Tag lieferten.
Tag 1: Carosello 3000
50 km, 2600 Hm, Schwierigkeitsgrad: mittel bis fortgeschritten.
Wir begannen unser Abenteuer mit einer Seilbahnfahrt auf den Carosello 3000. Bei der Abfahrt wurden die Trails zunehmend technischer, mit steilen, kurvenreichen Abschnitten, die unsere Bremsen heiß (ich sag nur: David´s rotglühende Brensscheibe 🙂 und unser Grinsen breit werden ließen. Die langen Abfahrten verlangten volle Konzentration und eine exzellente Radbeherrschung – ein perfektes Warm-up für das, was noch kommen sollte!
Tag 2: Passo Alpisella, Val Mora (CH), Trela (IT)
76 km, 1775 Hm, Schwierigkeitsgrad: fortgeschritten.
Diese Route führte uns von Italien in die Schweiz und bot epische Panoramen und eine Reihe von technischen Herausforderungen. Die Strecke führte uns über Alpenpässe, schmale Singletrails und lange Anstiege, die uns einmal echt auf die Probe stellten. Der Abschnitt durch das Val Mora wechselt von Alpweiden, Landschaft von üppigem Grün zu steilen Berghängen, manchmal mit beängstigend schmalen Pfaden, die präzises Fahren und volle Konzentration erforderten.
Der Rückweg führte über den Trela Pass. Der Aufstieg windete sich über steinigem Untergrund und Serpentinen endlos steil nach oben. Auf einer Hochalm bot die Malga Trela (Haardbiker-Slang: Ponderosa Ranch) nicht nur Essen, sondern auch die letzte Möglichkeit, die Batterien der E-Bikes aufzuladen. Aber nicht für uns! Aus Zeitnot nahmen wir direkt den steilen Aufstieg zum Pass in Angriff. Danach ging der Anstieg in eine sanfte, fließende Abfahrt zurück nach Livigno über. Dieser letzte Abschnitt fühlte sich an wie der Flow des Roller Coaster Trails: schnelle Kurven und sanftes Terrain sorgten für ein unterhaltsames und lohnendes Ende der Tour. Die Kombination aus steilen Anstiegen und der abschließenden fließenden Abfahrt machte diese Route zu einem herausragenden Erlebnis.
Tag 3: Passo Livigno, St. Moritz Runde
60 km, Schwierigkeitsgrad: schwer.
Diese Tour führte von Livigno bis oberhalb St. Moritz und zurück. Besonders die steilen Anstiege und die endlosen Abfahrten über felsiges Gelände machten diese Tour zu einer der anspruchsvollsten der Woche. Ohne große Erfahrung im alpinen Gelände stellt diese Route eine echte Belastungsprobe dar.
Die atemberaubenden Aussichten auf die Schweizer Alpen waren die Belohnung und jede Schweißperle war es wert.
Tag 4: Stilvser Joch, Umbrail Pass, Bormio, Trela
50 km, 1100 hm, Schwierigkeitsgrad: mittel bis schwer.
Geschichte trifft Adrenalin! Nach einer Shuttlefahrt zum Stilvser Joch ging es abwärts zum Umbrail Pass (2501 m) mit dem Einstieg in den Trail direkt hinter der Passhöhe.
Diese Pfade waren einst militärische Versorgungswege und bieten heute atemberaubende Ausblicke auf die umliegenden Alpen. Etappenziel war Bocchetta di Forcola (2768 m), der Überreste aus dem Ersten Weltkrieg zeigt.
Der eigentliche Spaß begann an der Bocchetta di Pedenolo (2704 m), von wo aus eine spannende und flowige Abfahrt in Richtung Lago di Cancano beginnt. Steinige Serpentinen, eine gerissene Kette und steile felsige Abschnitte ließen uns schon mal den Atem anhalten, bevor wir den Staudamm des Lago di San Giacomo überquerten.
Von hier beginnt der anstrengende Anstieg über das Valle Pettini vorbei an der Malga Trela zum Trela Passes und endet (wieder, siehe Tour 2) in wunderbaren, flowigen Singletrails zurück nach Livigno. Die Abfahrt ist weniger technisch und war die perfekte Zugabe zu einem epischen Tag.
Tag 5: Mottolino Bike Park
1 km zum Lift, Schwierigkeitsgrad: blau bis doppelt schwarz
Für diese Tour haben wir unsere Rennschuhe gegen Fullface-Helme und Protektoren getauscht.
Der blaue Trail sollte zu Beginn die perfekte Mischung aus Flow und überschaubaren Herausforderungen bieten, um Vertrauen in das Gebiet, das Bike und das Können aufzubauen. Tatsächlich war die Strecke im unteren Bereich mit Northshore, Steilwand und knackigen Abschnitten eher Dunkelgrau als Blau!
Als unser Vertrauen wuchs, coachte Frank uns auf die roten Pisten. Und jetzt wurde es interessant! Die roten Strecken boten größere Sprünge, engere Kurven und technischere Abschnitte. Es war genau das richtige Maß an Herausforderung, um uns auf Trab zu halten, ohne uns zu überfordern. Ich ertappten mich dabei einen Drop zu springen, den ich Zuhause nie gefahren wäre.
Wenn sich jetzt jemand fragt, was es mit den berüchtigten schwarzen Pisten auf sich hat, die man auf YouTube zu sehen bekommt: Um ehrlich zu sein, haben wir einen Blick auf die massiven Sprünge und knorrigen Gaps geworfen und beschlossen: „Nee!“ Es gibt Dinge, bei denen man an seine Grenzen stößt, und dann gibt es solche, bei denen man sein Glück herausfordert. Wir waren hier, um Spaß zu haben, nicht um die Grenzen unserer Krankenversicherung auszutesten.
Am Ende des Tages waren unsere Unterarme aufgepumpt, Franks Wangen schmerzten vom Grinsen, und wir hatten echt Respekt vor den Trailbauern des Mottolino. Sie haben einen Park mit einem breiten Spektrum an Möglichkeiten geschaffen, der quasi alles bietet.
Tag 6: Carosello 3000 Tutti Frutti, Monte delle Rezze
43 km, 2700 hm (mit Liften), Schwierigkeitsgrad: mittel bis schwer.
Unsere letzte Tour kombinierte die besten Trails des Carosello 3000 mit einer epischen Runde um den Monte delle Rezze, wo es über die Carosello 3000 Station hinaus ging auf eine Höhe von 2858 Metern zum Gipfel.
Oben angekommen, hat man einen umfassenden Blick auf das Livigno-Tal und die umliegenden Berge. Das felsige Gelände oberhalb der Baumgrenze wirkt wie eine andere Welt mit gelegentlichen alpine Wildblumen und vereinzelten Murmeltieren.
Auf dem schmalen Pfad mit steilen Steigungen und scharfen Kurven gab es keine Probleme mit den zahlreichen Wanderern, die uns oder denen wir ausweichen mussten. Diesen Spirit müssen wir auch in die Haard bringen!
Fazit
Was für eine Woche! Unser Livigno-Abenteuer hat uns zu neuen Höhen geführt (im wörtlichen und im übertragenen Sinne) und uns Erinnerungen hinterlassen, die wir für immer in Ehren halten werden. Die Kombination aus anspruchsvollen Pfaden, atemberaubender alpiner Landschaft und der Kameradschaft in unserer Gruppe sorgte für ein unvergessliches Erlebnis.
Einige der Routen, die wir in Angriff nahmen, waren zwar eher für Fortgeschrittene geeignet, aber Livigno bietet etwas für Biker aller Niveaus.
Glaubt mir: Eure Beine werden euch verfluchen, aber eure Seele wird es euch danken!
Kurz entschlossen, nicht lang gequatscht, Termin gefunden und machen!
Am 1. August 2020 machten sich Patrick und Marco auf den Weg Richtung Belgien um den Stoneman Arduenna, ein MTB-Erlebnis mit 3.800 hm und 179 km, an einem Tag zu bewältigen.
Bikes auf den Gepäckträger gepackt, fuhren wir um 5 Uhr Richtung Bütgenbach wo unser Startpunkt war. Schnell noch einen Kaffee an der Tanke geholt, waren wir auch schon wenig später auf der Autobahn. Je näher wir unserem Ziel kamen, desto mehr zog sich der Himmel zu. Der Wetterbericht sagte aber keinen Regen voraus. Am Startpunkt angekommen, schüttete es wie aus Eimern. Na klasse, super Start dachten wir uns. Gleich zum Anfang den Hintern nass bekommen. Wir konnten auch nicht länger warten bis es aufhört, denn wir mussten früh los um die Strecke an einem Tag, in Gold, zu absolvieren.
Kurz Toilettengang erledigt, Bikes startklar gemacht und Kette geölt. Dann fuhren wir los. Natürlich bekamen wir am Anfang den Hintern nass, was auch sonst, aber dafür fing die Strecke super an. Ob rauf oder runter, flowige Trails Trails Trails. Wenn das so weiter geht, sagten wir uns, was ne „Gaudi“, besser geht‘s nicht. Die erste Stempeluhr erreicht, klarte sich der Himmel auf. Zum Glück! Nutzte trotzdem nichts, wir waren nass…..
Die Strecke verlief trailmäßig weiter von Stempeluhr zu Stempeluhr. Wir fuhren unser Tempo. Vorbei an alten Gemäuern, sowie durch schöne Naturlandschaften und alte Dörfer. Der erste Stop erfolgte um die Getränkeflaschen aufzufüllen und einen kleinen Happen zu verspeisen. Die Strecke war ein Auf und Ab. Die letzten 40 km waren noch einmal kräftezehrend. Nach knapp 140 km und über 3000hm erwartete uns die letzte Rampe in Malmedy mit fast 17 km und 500hm.
Jeder fuhr sein Tempo. Die letzten Kilometer blieben wir aber zusammen und pushen uns gegenseitig. Nur so erreicht man solche Ziele. Die Ramoe war überwältigt, aber das Ziel war noch nicht erreicht. Die letzten Kilometer zogen sich wie Kaugummi. Wir fluchten, wann denn diese scheiß letzte Stempeluhr kommt. Immer wieder kamen kleine Anstiege die noch einmal alles von einem abverlangten.
Nach knapp zehn Std erreichten wir das Ziel. Ein Mega-Gefühl wenn man es geschafft hat. Stoneman Gold! Der Stoneman ist auf jeden Fall zu empfehlen. Ob in ein, zwei oder drei Tagen. Natur pur mit flowigen Trails. Wenn man ein Ziel vor Augen hat, dann klappt so manches. Nicht quatschen, machen!
Das wird nicht das letzte Abenteuer gewesen sein wartet ab.
Eigentlich hatten wir geplant, von zu Hause bis an die Nordsee, nach Scheveningen, zu radeln. Wir, das sind Simon, Patrick und ich (David). Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Corona machte uns einen dicken Strich durch unseren Plan.
Die Niederlande wurden teilweise zum Risikogebiet erklärt. Eine Einreise in die entsprechenden Regionen hätte eine 14 tägige Quarantäne bei der Rückreise nach Deutschland mit sich gebracht. Also besser nicht! Das Geld für die gebuchten Zeltplätze und das Bahnticket für die Rückfahrt war damit beim Teufel, aber auf den lange geplanten Bikepacking-Trip wollten wir dennoch nicht verzichten.
Am Kanal entlang Richtung Teuto
Also musste schnell eine Alternative in Deutschland her. Kurz das Internet bemüht, welche Ziele per Bike an einem Wochenende erreichbar sind. Zack, Teutoburger Wald! Den Teuto kannte ich bislang nur vom Urlaub mit der Familie. Externsteine check, Hermannsdenkmal check, kenn ich. Aber was gibt es noch? Dörenther Klippen, Hockendes Weib, Hermannsweg… alles schon mal gehört, aber noch nie da gewesen. Also kurzum die Route über Komoot geplant und ab. So um die 300 km waren für drei Tage angepeilt.
Freitag geht’s los: Bikes gepackt und Abfahrt. Von Mutter Wehner, wie es sich für Haardbiker gehört, einmal quer durch die Haard. Am Kanal entlang bis zum Dattelner Meer, Europas größtem Kanalknotenpunkt.
Von nun an radelten wir gut bepackt am Dortmund-Ems-Kanal entlang. In Münster legten wir gegen Mittag den ersten Stop ein um dem Körper ein bisschen Nahrung zuzuführen. Pommes / Currywurst geht immer. Weiter am Kanal entlang bis zu unserem Etappenziel, dem Campingplatz Herta-See in Hörstel. Der Tacho sagt 125 km!
Samstag gibt es das Volle Programm: Nach einer doch sehr frischen Nacht im Zelt bei unter 10 Grad ging es am nächsten Tag auf dem Hermannsweg in Richtung Bad Rothenfelde.
Die Dörenther Klippen sind der Mühen Lohn
Landschaftlich eine sehr schöne Etappe mit tollen Trails. Die Dörenther Klippen, das Hockende Weib, der Kaiserstuhl und weitere pittoreske Steinformationen befanden sich auf unserem Weg. Vorbei an Tecklenburg (sehr schöne Altstadt), Lengerich, Bad Iburg (hier gab es Pizza und Dönerteller) bis nach Hilter.
In Bad Iburg hielten wir noch einmal beim örtlichen Feinkost Albrecht und versorgten uns mir ein wenig Proviant. Ich hatte das Glück noch einen dickeren Schlafsack zu ergattern. Noch einmal in der Nacht schlottern, wollte ich nicht. Am Ende des zweiten Fahrtages kamen wir auf 80 km und 900 hm. An sich nichts wildes, aber mit Gepäck und Bikes um die 25 kg war das schon eine andere Nummer. Etappenende Campingplatz Sassenberg.
Nachtlager Campingplatz Sassenberg
Sonntag, ab nach Hause: Abfahrt 08:45 zum örtlichen Bäcker, Speicher mit Käsebrötchen und Kaffee aufladen und dann los.
Pragmatisches Frühstück vor der letzten Etappe
Über Landstraßen und Radwege führte uns der Weg durch Warendorf, Freckenhorst, Enninger, Ahlen bis nach Hamm. Ab Hamm wechselte der Radweg zwischen Kanal und Lippe hin und her. In Waltrop trennten sich schließlich unsere Wege. Patrick und Simon fuhren weiter nach Castrop, ich musste zu unserem Ausgangspunkt, nach Oer-Erkenschwick.
97 km hatte ich am Ende des dritten Tages auf der Uhr. Alles in Allem war der spontane Trip in den Teuto die beste (Ausweich-)Idee für ein tolles Bikepacking Abenteuer. Strecke, Wetter, Stimmung….alles passte! Und eins steht jetzt schon fest, in den Teuto fahren wir definitiv noch einmal.
Frühstück am 3. TagDörenther KlippenAm Kanal entlang Richtung TeutoDie Dörenther Klippen sind der Mühen LohnTecklenburger AltstadtFast wieder zu HauseDreikaiserstuhl Dörenther KlippenEine Panne gehört fast dazuCampingplatz Sassenberg